Der Flughafen Köln/Bonn fördert mit seinen lärmbezogenen Entgelten den Einsatz lärmarmer Flugzeuge . Er ist allerdings bei der Entgeltgestaltung nicht frei, sondern engen rechtlichen Grenzen unterworfen. Dies gilt insbesondere auch für die Höhe der Entgelte. Die Festsetzung der Entgelte unterliegt in Europa strengen Vorgaben. EUR-Lex - 32009L0012 - EN - EUR-Lex (europa.eu)
Entgelte müssen vom Flughafen unter Nachweis des Kostenbezugs kalkuliert werden. Anschließend werden sie in vorgeschriebenen Konsultationsgesprächen mit den Fluggesellschaften festgelegt. Dabei folgen die Flughäfen strikten Bestimmungen zur Transparenz und Nicht-Diskriminierung.
Jede Form von Willkür bei der Entgeltfestsetzung ist damit ausgeschlossen. Über die Einhaltung wachen zusätzlich noch die zuständigen Behörden, die jede Entgeltordnung genehmigen müssen. Für den Flughafen Köln/Bonn ist das NRW-Landesverkehrsministerium die zuständige Genehmigungsbehörde.
Innerhalb dieser rechtlichen Grenzen verteuert der Flughafen mit der Tag-/Nachtspreizung der Entgelte die Nachtflüge. Die Nachttarife wurden in den vergangenen Jahren mehrfach angehoben. Zudem wird Tagesfracht rabattiert. Der Anteil der Frachtflüge am Tag ist so auf 35 Prozent gestiegen.
Der Flughafen erhebt außerdem Lärmzuschläge, die nach 11 Lärmklassen gestaffelt sind. Neben der Lärmabhängigkeit wird auch die Emission von Luftschadstoffen (NOx) bei der Berechnung der Entgelte mitberücksichtigt. Somit gibt es eine ganze Reihe von Komponenten, die eine gewisse Steuerungswirkung entfalten und Anreiz für Airlines sind, modernes und leiseres Fluggerät am Flughafen Köln/Bonn einzusetzen.
Bei Fracht- und Passagierflugzeugen findet ein ständiger Prozess der Erneuerung der Flugzeugmuster statt. So haben Airlines wie UPS oder die Lufthansa Milliardensummen in die Flottenmodernisierung investiert, Jede neue Flugzeuggeneration ist leiser und verbraucht weniger Kerosin.
Bei der Fracht ersetzen nach und nach leisere B777 und B747-8 lautere Maschinen wie die B747-400 oder die MD11. Die MD11 ist kurzfristig ein Auslaufmodell und kommt allenfalls noch in Einzelfällen zum Einsatz. Im ganzen Jahr 2023 gab es nur noch 38 Flüge mit dieser Maschine.
Bei den Passagiermaschinen sind es die B737-Max und die A320/321 neo, die deutlich leiser und treibstoffärmer unterwegs sind. Sie können mehr Personen transportieren und haben eine größere Reichweite. Somit kann auch zukünftig mit einer weiteren Reduzierung der Lärmemission und des Treibstoffverbrauchs gerechnet werden.